Prediger an der St. Bartolomäus Kirche
- um 1300 Conrad Recke
- 1533-1552 Wolfgang Gratt (wurde von Bauern verprügelt und starb 2 Tage danach an den Verletzungen)
- 1552-1599, Joachim Reichard (vorher Schulmeister in Schraplau)
- Abel Gebler
- 1613-1617, Martin Rinckart
- 1617-1640/43, Martin Jungstand
- 1640/43-1650, Burchard Hermann, Pf. in Homburg
- 1650-1665, Christoph Röhrendörfer
- 1665-1698, Johannes Schmidt
- 1698-1702, M. Christian Rötscher
- 1702-1728, Johann Friedrich Stützing
- 1728 -1755, Johann Peter Hesse
- 1755 – 1759, M. Traugott Leberecht Goldt
- 1759 – 1777, Erdmann Phillip Hüllmann
- 1777 – 1816, Johann August Dorenberg
- 1816 – 1866, Karl Wilhelm Heine
- 1858 – 1890, Karl Hermann Heine
- 1894 – 1904, Karl T. G. Axenfeld
- 1904-1916, Herrmann Hofmann
- 1917-1934, Johann Schiffmann
- 1936-1957, Rudolf Frommhagen
- 1957-1979, Kurt Milus
- 1979-1985, Gerhard Müller
- 1985-1986, Burckhard Müller
- 1986-1999, Christoph Blaschke
- 1999-2009, Marina Mönnich
- 2009, Vakanz, Pf. O. Meyer Polleben, Prädikant T. Körnig, Mansfeld
Martin Rinckart
Martin Rinckart wurde am 24. April 1586 in Eilenburg als Sohn eines Böttchermeisters geboren. Als 5 jähriger besuchte er die Lateinschule in Eilenburg. 1601 kam er in die Thomasschule nach Leipzig und wurde vom Thomaskantor Seth Calvisus in den Thomanerchor aufgenommen und später zum Präfekten ernannt. Ab 1602 war er an der Universität Leipzig immatrikuliert. Trotz bestandener Prüfung zum Baccalaureus (1609) wurde er 1610 nicht als Diakon in Eilenburg angestellt, weil seine kirchenmusikalischen Pflichten und Neigungen offenbar sein Theologiestudium behinderten. Im gleichen Jahr erhielt er eine Kantorenstelle an St.Nicolai zu Eisleben. 1611 wurde er Diaconus an St.Annen zu Eisleben. 1612 heiratete er in Eisleben Christine, die Tochter des Rektors Jakob Morgenstern, die 1637 an der Pest starb. Gegen Ende 1613 übernahm er die Pfarrstelle in Erdeborn. 1615 zum Poeta laureatus gekrönt, erwarb er 1616 die Magisterwürde und wurde 1617 Archidiaconus in Eilenburg, wo er bis zu seinem Lebensende als Seelsorger wirkte. 1638 heiratete er die Witwe Barbara Scheffler. Er hatte vier Kinder aus der ersten Ehe und eines aus der zweiten. Der erstgeborene Sohn Martin und die Tochter Christine starben 1619, die anderen überlebten den Vater. Er starb am 08.12.1649 in Eilenburg.
Karl Wilhelm Heine
Karl Wilhelm Heine wurde am 04.10.1792 als Sohn des Pastors Otto Aemilius Heine zu Hornburg geboren. Am 28.04.1816 war er zunächst Substitut des Pastor Dorenberg und bis 1866 Pfarrer in Erdeborn. Am 28.04.1866 feierte er sein 50-jähriges Amtsjubiläum. Gestorben ist Karl Wilhelm Heine am 30.01.1881 mit 89 1/2 Jahren. Sein einziger Sohn war Karl Hermann Heine.
Karl Hermann Heine
Karl Hermann Heine wurde am 03.05.1827 im Pfarrhaus zu Erdeborn geboren. Er studierte Theologie und kehrte nach dem Studium nach Erdeborn zurück, um seinem Vater, Karl Wilhelm Heine, im Amt zur Seite zu stehen. In dieser Zeit entdeckte er die Heimatforschung für sich.
Er war der Verfasser folgender Schriften:
- Ein Wandertag an den beiden Mansfelder Seen
- Zur Geschichte des Dorfes Erdeborn im Mansfeldischen
- Das Schloss und die Schlosskirche zu Querfurt
- Wichmann von Seeburg
- Schloss Seeburg und seine Bewohner
Seit dem 03.02.1858 arbeitete er als Hilfsprediger und vom 29.01.1860 bis 1890 als Pfarrer in Erdeborn. Er starb am 27.03.1914 in Halle, wo er auf dem Laurentiusfriedhof begraben wurde.
Karl Theodor Georg Axenfeld
Karl Theodor Georg Axenfeld wurde geboren am 6. März 1869 in Smyrna (Kleinasien). A. wuchs als Sohn des preußischen Konsulatspfarrers in Smyrna, Julius Axenfeld, und dessen Frau Antonie, geb. Link, zunächst in seiner Geburtsstadt, dann in Godesberg am Rhein auf. Ostern 1887 legte er die Abiturprüfung am Königlichen Gymnasium in Bonn ab. Nachdem er sich ursprünglich in Bonn für Rechts- und Staatswissenschaften immatrikuliert hatte, studierte er Theologie an den Universitäten Berlin und Halle. Nach dem ersten theologischen Examen wurde A. 1892 Lehrer am Evangelischen Pädagogium in Godesberg. Die von den Hallenser Lehrern gewünschte akademische Laufbahn schlug A. mit Rücksicht auf seinen bereits jetzt schwachen Gesundheitszustand aus. 1893 trat er als Vereinsgeistlicher in den Dienst der Inneren Mission. Am 26. September 1894 wurde er ordiniert und mit der Wahrnehmung einer Pfarrstelle in Erdeborn bei Eisleben (Sächsische Kirchenprovinz) beauftragt. Während dieser Zeit trat A. mit Gustav Warneck (1834-1910), einem der führenden Vertreter des deutschen Missionswesens, der in der Hallenser Nachbarschaft als Pfarrer amtierte, in Verbindung. Warneck weckte bei A. die Begeisterung für missionarische Tätigkeit in außereuropäischen Gebieten und führte ihn in die bestehenden Organisationen und kirchlichen Verbände des Missionswesens ein. 1902 wurde A. Provinzial-Missionssekretär für die Provinz Sachsen. 1904 schied er aus dem Pfarramt aus, um sich, zunächst in der Funktion eines hauptamtlichen Missionssekretärs des Berliner Missionswerkes, dem neuen Tätigkeitsfeld mit ganzer Kraft widmen zu können. 1912/13 machte A. eine mehrmonatige Visitationsreise durch das südwestafrikanische und das ostafrikanische Kolonialgebiet. Nach seiner Rückkehr, noch im Jahre 1913, wurde A. zum Missionsdirektor bei der Berliner Missionsgesellschaft berufen. Zum 4. Februar 1921 wurde A. in das Amt des Generalsuperintendenten der Kurmark berufen. Dann brach unter der permanenten Arbeitsüberlastung der durch wiederholte schwere Erkrankungen ohnedies sehr geschwächte Körper zusammen. Eine Gesundung trat nicht mehr ein; nach längerem Krankenlager starb A. am 11. Juni 1924 im Alter von 55 Jahren. Der Vater Axenfeld’s, Julius Axenfeld, Begründer des evangelischen Vereines für innere Mission, widmete der Erdeborner Kirche eine kostbare Bibel die noch heute dort ausliegt.
Kurt Milus
Kurt Milus wurde am 07.06.1914 in Hindenburg in Oberschlesien als zweites von vier Kindern geboren. Sein Vater war Königlicher Schutzmann, in späteren Jahren Polizeibeamter. Die Familie wechselte öfters ihren Wohnort. Zur Schule kam er in Hindenburg, in Königsberg in Ostpreußen ins Gymnasium und sein Abitur machte er 1934 in Zeitz. Sein Berufswunsch, Missionar zu werden, erfüllte sich nicht. Nach Arbeitsdienst und Militärdienst schlug er eine Finanzlaufbahn ein und wurde Steuerinspektor. 1940 heiratete er Katharina Bartsch und wohnte in Eisleben. Dort wurden auch die drei Kinder 1943, 1944 und 1946 geboren. Bei Kriegsausbruch wurde er eingezogen. Am 07.09.1941 wurde er schwer verwundet. Er hatte einen Kopfdurchschuss, überlebte, litt aber sein Leben lang an Kopfschmerzen. Nach dem Krieg und der Gefangenschaft kehrte er zu seiner Familie zurück. Nun nahm er die Gelegenheit wahr, doch noch als Prediger in den Dienst der Kirche zu treten. In der Lutherstadt Wittenberg besuchte er drei Jahre die Predigerschule, auch wenn er dann getrennt von seiner Familieleben musste. 1952 begann er seinen Dienst in Hornburg, Kreis Querfurt, und zog mit der Familie dorthin. 1954 starb seine Frau, die ihn in seinem Amt sehr unterstützt hatte, an Krebs. Mit den drei Kindern konnte er nicht allein bleiben. Er heiratete 1955 Barbara Steffler. In dieser Ehe wurden wieder drei Kinder geboren, 1956, 1957 und 1959.
Die Kirchgemeinde Erdeborn übernahm Pastor Milus 1957 zusätzlich zu seinen Gemeinden Hornburg und Alberstedt. Bis zu seiner Pensionierung betreute er auch Erdeborn. In dieser Zeit wurde unter anderem das elektrische Geläut in der Kirche eingebaut und die Orgel wurde renoviert und bekam ein elektrisches Gebläse. Pastor Milus baute einen Posaunenchor auf und leitete ihn. Mit dem aktiven Gemeindekirchenrat arbeitete er gut zusammen.1979 wurde er pensioniert und zog mit seiner Frau und dem jüngsten Sohn in das Pfarrhaus Erdeborn. Die Pfarrwohnung hatte sieben Jahre leer gestanden. Auch jetzt, da die Gemeinde nun von Seeburg aus betreut wurde, wirkte er noch im Gottesdienst und seelsorgerlichem Dienst mit. Er starb, 77jährig, am 07.09.1991, genau 50 Jahre nach seiner Verwundung durch den Kopfschuss. Dankbar Gott gegenüber und in seinem Dienst wurden ihm noch 50 Lebensjahre geschenkt. Er wurde auf dem Friedhof in Erdeborn unter großer Anteilnahme beerdigt.